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Reamonn – Großes Interview zum neuen Album „Reamonn“

Erst mal muss ich jetzt ein bisschen ausholen. Unser Online-Magazin / Blog Musiktipps24.com ist ja noch eine relativ junge Seite. Und genau so jung und frisch sind wir hier in der Redaktion, wir beginnen gerade mit unseren ersten Tapsen und Schritten und schlagen uns so durch. Also könnt ihr auch die Aufregung verstehen, die auf einmal aufkam, als es hieß, dass wir Reamonn interviewen dürfen. Zwar erst mal nur am Telefon, aber hey: Das sind Reamonn.

Ich war natürlich megaaufgeregt, wann hat man schon mal die Chance mit Rea Garvey persönlich am Telefon zu sprechen? Also saß ich die halbe Nacht am Rechner und habe ein Interview in Deutsch und Englisch vorbereitet. Habe mein Handy vorbereitet und leergeräumt, damit auf jeden Fall die Sprachaufzeichnung läuft. Und dann war es heute Morgen so weit. Ich habe Rea angerufen , die Aufzeichnung gestartet und wir mussten beide feststellen, dass die Sprachaufzeichnung ein absolut nerviges Piepsen von sich gibt. Alle paar Sekunden. So kann man kein Interview führen ohne seinen Interviewpartner direkt zu verärgern. Also habe ich das Ding ausgeschaltet und versucht mitzuschreiben.
Daher kann ich euch jetzt auch kein O-Ton-Interview liefern, dafür muss ich mir demnächst erst einmal die richtige "Infrastruktur" besorgen. Ich kann mich hier auch nur bei Rea bedanken, der die ganze Sache mit Humor genommen hat 😉

Ja, und ich muss auch sagen, mein erster Interviewpartner ist ein sehr sympathischer und angenehmer Zeitgen osse, die 20 Minuten Interview waren um wie im Flug und es hat richtig Spaß gemacht. Die ganze Aufregung für umsonst. Rea Garvey ist echt ne coole Haut!

Ich bin selber Musiker, von daher hatte ich auch ein großes Interesse daran, zu erfahren, wie eine Band wie Reamonn an ein neues Album herangeht.
Zuerst habe ich ihn gefragt, wie Reamonn ihre neue Platte geschrieben haben, sind alle Songs schon vor dem Studiotermin geschrieben worden oder hat die Band erst im Studio damit begonnen?
Rea sagte mir daraufhin, dass man das meiste schon im Vorfeld fertig hatte und zum Teil sogar alte Stücke von vor vier oder fünf Jahren reaktiviert hat, weil sie einfach auf die Platte passten. Trotzdem sagt er auch, dass dieser Prozess von Platte zu Platte unterschiedlich ist. Beim nächsten Album kann schon wieder alles anders sein. Wenn Reamonn in den Aufnahmeprozess gehen, wie läuft das dann ab, wird alles live eingespielt oder spielt jeder seine Spuren "Track-by-track" ein?
Auch hier sagte Rea, dass dieser Prozess sehr unterschiedlich ist. Aber sie haben beispielweise mit Greg Fidelman gearbeitet, der u.a. auch bei Metallica an den Knöpfen gedreht hat und der hat ihnen gesagt, dass eine Band ihre Songs auch ohne die ganze Technik spielen können muss. Rauh und Live.
Aber auch hier sagt er, dass alles von Produzent zu Produzent unterschiedlich ist. Bei der neuen Platte "Reamonn" waren ja gleich drei Produzenten am Werk und jeder hat eine etwas andere Arbeitsweise.
Meine nächste Frage bezog sich dann direkt auf die Produzenten. Wie das Gefühl ist mit drei verschiedenen Produzenten an dem Album gearbeitet zu haben, sein Baby aus der Hand zu geben.
Darauf antwortet Rea klar, dass die neue Platte ja auch das Baby der jeweiligen Produzenten sei, man muss ihnen vertrauen können. Eine Platte kostet immer viel Geld und Zeit und so ist es wichtig, dass man den Leuten mit denen man zusammen arbeitet, auch vertraut. Von daher habe es also keine Probleme gegeben.
Zudem merkt Rea an, dass sie es auch sind, die eine Platte zu dem machen können was sie ist. Besonders erwähnt wurde dabei Chris Lord-Alge, der laut Garvey das neue Album erst richtig geil gemacht hat. Lustig finde ich dabei, dass Reamonn sich vorher via Wikipedia über Lord-Alge informiert haben und gedacht haben: "Alter Falter! Was hat der schon alles gemacht." Echt faszinierend, das aus dem Mund eines so erfolgreichen Sängers zu hören. Sogar so große Bands haben Ehrfurcht!
Rea hat mir auch die nächste Frage direkt vorweg genommen, als der dann erzählte, dass jede Band ihr neues Album als das Beste und Stärkste Album in der Bandgeschichte anpreist. Muss man ja auch so machen. Aber er sagte auch, dass es bei der neuen Platte "Reamonn" Chris Lord-Alge war, der die Platte zur besten für Reamonn gemacht hat. Er hat alles stimmig zusammengeführt. Sie hatten schon fast alles fertig gemischt, Lord-Alge hatte bis dahin nur 2 Songs gemixt und der Band war trotzdem klar: Hey, dass müssen wir nochmal neu mischen und diesmal soll Lord-Alge bei allen Songs an den Knöpfchen drehen. Zuerst hat das Management von Lord-Alge abgelehnt, aber anscheinend war Chris selbst so fasziniert von Reamonn, dass er sich kurze Zeit später persönlich bei der Band meldete und sagte, er wolle jetzt das komplette Album mischen, er habe alle anderen Termine über Bord geworfen. Und so, sagt Rea, ist es dann zum besten Album Reamonn-Album geworden. und deshalb heißt es auch schlicht "Reamonn".

Beim neuen Metallica-Album war angeblich die ganze Zeit ein Psychologe im Studio, weil die Band innerlich so zerstritten war. Meine Frage an Rea war, wie es bei Reamonn aussieht…brauchten die Jungs auch einen Psycho-Doc?
Nein, einen Psychologen brauchte die Band nicht, aber trotzdem kommt es natürlich immer mal wieder zu Reibereien, die auch völlig natürlich sind, wenn man 10 Jahre zusammen ist. Andererseits sind diese kleinen Streitigkeiten auch gut, solange es dabei um Musik geht. Rea sagt: Manchmal muss man leiden, wenn man eine gute Platte machen will.

Weil wir sowieso gerade bei Metallica waren, fragte ich ihn, wie er das Problem der illegalen Downloads sieht. Metallica sind ja da große Gegner und wettern ja zu jeder Zeit gegen die Downloadproblematik.
Rea selbst ist natürlich in keinster Weise ein Befürworter von illegalen Downloads, hat das alles sehr gelassen beantwortet und auch gesehen. Er findet einfach die neue Technik sehr gut, sie eröffnet neue Möglichkeiten und Rea selbst sagt auch, dass er eben Musikliebhaber ist (der früher auch genauso, wie viele andere Jugendliche, Tapes aufgenommen hat und auf der Suche nach neuem Sound war…)
Und das Internet hat dahingehend neue Wege eröffnet. Man bekommt so viel neue und auch gute Musik, zum Teil sogar kostenfrei.
Nachteil dabei sei allerdings, dass es auch viel Mist gebe und man oft den Fokus verliere, weil man nicht mehr weiß, wo man suchen soll. Es gibt einfach zu viele Portale und Anlaufstellen für die Fans.
Er sieht aber auch das Dilemma vieler Fans: in Zeiten steigender Preise, Finanzkrise u.s.w, sitzt das Geld bei den Leuten nicht mehr ganz so locker und Rea gibt offen zu, dass Musik zum Teil sehr überteuert angeboten wird. Ist natürlich keine Entschuldigung. Downloaden bleibt illegal, aber schön zu hören, dass ein erfolgreicher Musiker auch daran denkt.
Und damit waren die zwanzig Minuten auch schon fast wieder um, ich konnte Rea Garvey noch fragen, ab wann es wieder auf Tour geht.
Die Tour startet im Januar 2009, Termine für Deutschland stehen schon fest. Dann geht es weiter durch den Rest Europas. Man wird bis ins Jahr 2010 auf Tournee sein, die weiteren Termine werden aber erst nach und nach geplant.

Alles in allen ein sehr entspanntes Gespräch, mein erstes Interview. Ich bin froh, einen derart gesprächigen und auch sehr netten Rea Garvey am Telefon gehabt zu haben. Vielen Dank, Rea!!

Zum Schluss bleibt mir dann eigentlich nur noch, euch auf das kommende Album aufmerksam zu machen. Das neue, schlicht "Reamonn" betitelte Werk steht ab Morgen in den Läden, zu beziehen aber wie immer auch via Amazon.

Die Karten für die anstehende "The Million Miles Tour 2009" bekommt ihr über den unteren Link, der Vorverkauf hat bereits begonnen.

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2 Antworten zu „Reamonn – Großes Interview zum neuen Album „Reamonn““

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