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Megaupload – FBI-Prozess gegen Kim Dotcom könnte scheitern

Nicht ohne Schadenfreude beobachte ich derzeit die Geschehnisse im Prozess gegen den Internet-Millionär Kim Dotcom, der von den US-Behörden angestrengt wurde. Immer mehr gerät das Schauspiel zur Posse, zur Freude von Dotcom und vieler seiner Unterstützer im Netz.

Wie ihr vermutlich alle wisst, betrieb Dotcom viele Jahre einen Filehoster namens Megaupload. Dort lagen, neben vielen Dateien, die User hochgeladen haben, u.a. auch Kinofilme und Musikalben, die wiederum illegal ihren Weg auf die Server des Unternehmens gefunden haben. Schon lange sind Filehoster der Content-Industrie ein Dorn im Auger, weil sie eben zu lange gepennt haben und alternative Vertriebsmodelle aus den Augen verloren. Der Kunde hat reagiert und teils auf die illegalen Angebote zurückgegriffen.

Die USA, die sich gerne als Weltpolizei aufspielen, wollten dem Treiben nun ein Ende bereiten und haben den Hacker und Inhaber von Megaupload, Kim Dotcom in Neuseeland festgesetzt. Zudem haben sie sich der Server bemächtigt und Megaupload komplett geschlossen. Ein bisher einmaliger Vorgang in der Justizgeschichte…

Dotcom musste elektronische Fußfesseln tragen, der Zugang zum Internet wurde ihm untersagt und ihm drohten viele Jahre Gefägnis in den USA. Nun könnte der Prozess zu Fall kommen…haha!
Laut einem Urteil des Richters David Harvey am Auckland District Court muss das FBI die Beweise, die man gegen Dotcom und Megaupload habe, seinen Verteidigern offenlegen. Bisher hat das FBI sich dagegen gewehrt und sich auf ein Abkommen zwischen den USA und Neuseeland berufen, das aufgrund des Vertrauens zwischen den beiden Staaten bei einer Auslieferung die Beweise und Zeugenaussagen nicht vorgelegt werden müssten. Der Richter urteilte nun, dass das Zurückhalten wichtiger Unterlagen die Chance auf einen fairen Prozess für den Angeklagten nehmen würde. Der Richter erkenne das Abkommen zwar an, allerdings hätten die USA das Verfahren in Neuseeland angestrengt und müssten sich nun auch an die dortigen Gesetzte halten. Kim Dotcom darf sich ab sofort nun auch ohne elektronische Überwachung frei bewegen.

Während das FBI diese Schlappe hinnehmen muss, wird derzeit in Virginia (USA) von Dotcoms Anwälten versucht den gesamten Prozess zu Fall zu bringen. Die Firma Megaupload habe niemals Klageschriften des FBI zugestellt bekommen, daher könne es auch keinen Prozess gegen Megaupload geben. Folgt das Gericht der Auffassung, dann wäre dies das Ende des Falls (auch wenn ich das nicht glaube, da die Gerichte natürlich für den Staat arbeiten werden).
Fakt ist: Sollte der Prozess zu Fall kommen, werden sich die USA sicherlich auf eine immense Schadensersatzforderung einstellen können.

Ich wünsche mir, dass genau dies passiert, damit auch endlich einmal klar wird, dass das Internet NICHT den USA gehört. Die Cowboys spielen sich mittlerweile viel zu doll auf, Zeit, dass sie mal in die Schranken gewiesen werden, oder?

Was haltet ihr von dem Fall und auf wessen Seite steht ihr? Seht ihr es auch so, dass die USA eigentlich die „Bösen“ sind oder seid ihr der Meinung, das Kim Dotcom eingesperrt gehört?
Ich freue mich auf eine rege Diskussion 😉

 


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Kommentare

8 Antworten zu „Megaupload – FBI-Prozess gegen Kim Dotcom könnte scheitern“

  1. JaschaP

    „Ich wünsche mir, dass genau dies passiert, damit auch endlich einmal klar wird, dass das Internet NICHT den USA gehört. Die Cowboys spielen sich mittlerweile viel zu doll auf, Zeit, dass sie mal in die Schranken gewiesen werden, oder?“

    Genau meine Meinung. & Freiheit für Kim! 😉

    1. Yep, musste mal gesagt werden ;-))

  2. Rainer

    Hoffentlich bekommt Dotcom den Freispruch!

  3. Yannick

    Boah was labert Ihr für einen Scheiss… Euch müsste man einfach einen Teil von eurem Gehalt klauen – nichts anderes ist das!

    Es gibt so viele legale Angebote und dennoch klaut Ihr Verbrecher das Zeugs im Internet und schreibt dann auch noch einen so scheinheiligen Mist wie „Der Kunde hat reagiert und teils auf die illegalen Angebote zurückgegriffen.“

    Schaltet euer Hirn ein, wenn der gute Dotcom und ALLE ANDEREN Filehoster es nicht hinbekommen, dass die Plattformen tatsächlich ausschließich legale Inhalte anbieten, dann müssen sie halt schließen.

    Wie viele legale Inhalte lagen auf den Server 25%?

    Wenn der Prozess wegen solchen Verfahren-Fehler scheitert, dann wäre das eine schande für die Welt-Justiz!

    DAS INTERNET IST KEIN RECHTSFREIER RAUM – WENN IHR IM INTERNET KLAUT, IST DAS NUR WEIL ES EINFACHER IST, NICHTS ANDERES ALS WENN IHR IM LADEN KLAUT!

    Warum checkt das denn keiner Leute, weil es alle tun? Weil alle einen Nutzen davon haben?

    Hört doch mal auf KFZ-Steuer zu zahlen, obwohl Ihr die Straße nutzt – ist doch das gleiche… Ah ne, stimmt, würdet Ihr niemals machen, schließlich wird es da in jedem Fall Konsequenzen geben.

    So eine DUMME Denke, echt ey….

  4. Whykiki

    @Yannick: Das hat nix mit Gehalt klauen zu tun.

    Zum Beispiel bei US-Serien, diese kommen Ewigkeiten nach der Ausstrahlung nach Deutschland, so denn sie überhaupt kommen. Hier haben Filehoster teils die Möglichkeit geboten die Serien auch in Deutschland zu schauen.

    Einfach weil es aber eben kein legales Alternativangebot gab, sind viele auf den illegalen Weg gegangen.

    Im Grunde hast du Recht damit, dass es natürlich nicht ok ist, sich auf andere Kosten zu bereichern, trotzdem bin ich auch hier der Meinung, dass die USA sich einfach zu sehr als Weltenpolizei aufspielt. Während sie in allen Ländern dieser Erde schalten und walten können, wie sie wollen, ist das anderen Staaten wiederum lange nicht erlaubt.

    Stell dir mal vor, die deutschen Behörden wollten Dotcom schnappen und er säße in den USA. Auf keinen Fall wäre da so ein Zugriff möglich gewesen, die USA machen halt die Gesetze, das pisst mich dabei noch am meisten an.

    Nun ja, ob nun deiner Meinung nach eine dumme Denke oder nicht, es ist eben meine Meinung 😉

    1. Yannick

      Wie ich weiter oben schon sagte…Solange es die Betreiber nicht schaffen, dass mehr als lediglich 25% legale Dateien auf dem Server liegen ist es eine Verbrecherseite!

  5. Fardi No. 1

    Ich Liebe das Internet!!!!

    „DAS INTERNET IST KEIN RECHTSFREIER RAUM – WENN IHR IM INTERNET KLAUT, IST DAS NUR WEIL ES EINFACHER IST, NICHTS ANDERES ALS WENN IHR IM LADEN KLAUT!“

    Da hast du wohl Recht, aber im Internet macht es jeder und im Laden würde kaum einer auf die Idee kommen.

    Zuhause hinter dem Flatscreen fühlen Sie sich sicherer.. 😉

    1. Yannick

      Und das findest du gut? Nicht eher feige?

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