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Dr. House singt – Hugh Laurie mit seinem Debütalbum „Let Them Talk“

Als Dr. House ist Schauspieler Hugh Laurie eine Institution. Dreitagebart, coole Sprüche und jede Menge medizinsches Knowhow – Dr.House ist momentan eine der beliebtesten Fernsehserien. Doch der smarte Dr. House kann n och weitaus mehr und davon will uns Hugh Laurie auf seinem ersten Soloalbum "Let Them Talk" überzeugen.

Das außergewöhnliche Album ist eine Hommage an den New-Orleans-Blues, Hugh Lauries Leidenschaft seit seiner Kindheit. Produziert von Blueslegende und Grammy-Gewinner Joe Henry in Los Angeles und New Orleans enthält „Let Them Talk“ die größten New-Orleans-Blues-Songs der letzten 100 Jahre, einfühlsam und charismatisch interpretiert von Hugh Laurie. Inspiriert von Ry Cooders „Buena Vista Social Club“ und T-Bone Burnetts Soundtrack „O Brother, Where Art Thou?“, vereinen Hugh Lauries „Let Them Talk“-Aufnahmen gefühlvolle Tracks, bekannte Rhythmen und Blues-Legenden – und hauchen dem „guten, alten Blues“ neues Leben ein.

Eigentlich bzw. oftmals sind Alben oder Musik von Schauspielern verpönt und meistens sogar zu Recht. Schuster bleib bei deinen Leisten, heisst es dann. Aber Hugh Laurie fabuliert lange über den Sinn und Unsinn seines Vorhabens. Seine Liebe zum Blues begann schon in frühester Kindheit und nicht ganz unschuldig daran war auch eine "schurkige" Klavierlehrerin, die lieber keine "Neger-Lieder" spielen wollte. Amors Pfeil war allerdings ein alter Song von Willie Dixon, der dafür sorgte, dass Hugh Laurie sich in den Blues verliebte und ihn auch heute noch wie eine Geliebte anhimmelt.
Er zählt eine Liste mit Sängern, Pianisten und Gitarristen auf, die den Blues gelebt und erlebt haben, er als weißer Mittelstandsengländer hat vermutlich das genaue Gegenteil erlebt, aber darf man deswegen den Blues nicht singen?

Hugh Laurie: "All diese tollen und beeindruckenden Künstler erlebten, wovon sie sangen: Alle kannten den Preis für ein Brot, und die meisten von ihnen hatten Zeiten, in denen sie nicht genug Geld dafür zusammenkratzen konnten. Anders gesagt: sie hatten eine „Blues-Berechtigung“, und die respektiere ich wie jeder andere, wahrscheinlich sogar noch mehr.
Gleichzeitig konnte ich es nie ertragen, dass diese Musik in einem Glasschrank mit dem Warnhinweis „Kultur: nur für ältere, farbige Männer“ weggesperrt wird. Das wäre das Grab für den Blues und für so ziemlich alles andere; Shakespeare wird nur im Globe aufgeführt, Bach nur noch von Deutschen in Strumpfhosen gespielt. Das ist Formaldehyd, und ich bete, dass Lead Belly nie tot genug sein wird, um das zuzulassen.
Das ist also meine Blues-Berechtigung – mein eselsohriger Ausweis, mit dem ich hoffentlich durch die Samtvorhänge in euer Herz gelange. Ich liebe diese Musik, so authentisch, wie ich es nur kann, und ich will, dass ihr sie auch liebt. Wenn ihr nur ein Tausendstel von dem Vergnügen abbekommt, das sie mir bereitet, sind wir allen anderen weit voraus."

Erscheinen soll sein Blues-Debüt "Let Them Talk", dessen Titel sicher auch eine Anspielung auf die Reaktionen diverser Leute ist, deutschlandweit ab dem 29. April. Anbei gibt es hier schon mal eine kleine Hörprobe, die euch Lust auf mehr machen soll.


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